Praxishilfen
Infos & Tipps für die soziokulturelle Arbeit
Einen Verein zu führen, Kulturveranstaltungen zu organisieren, oder kulturelle Projekte zu entwickeln, bedeutet, sich mit einigen rechtlichen Anforderungen und Vorschriften auseinanderzusetzen. Hier stellen wir einige grundlegende Informationen bereit, die in der soziokulturellen Arbeit beachtet werden sollten.
Wir bemühen uns, alles stets auf aktuellem Stand zu halten. Es besteht jedoch keine Gewähr auf Vollständigkeit oder dauerhafte Gültigkeit der Informationen.
Vereins-Know-How
Der „Vereinshelfer“ des saarländischen Ministeriums für Inneres und Sport ist eine praktische Hilfe im Bezug auf Vereinsrecht, Vereinsmedienarbeit und Vereinsmanagement. Auch auf den Webseiten VereinsKnow-How.de, Vereinswelt.de und Deutsches-Ehrenamt.de findet man schnell Antworten auf die meisten Fragen rund um den Verein.
Versicherungen
Haftpflichtversicherung für Vereine (Vereinshaftpflichtversicherung): Diese Versicherung schützt den Verein vor Schadensersatzansprüchen, die Dritten durch die Aktivitäten des Vereins entstehen können. Das kann insbesondere bei Veranstaltungen und kulturellen Aktivitäten wichtig sein.
Unfallversicherung: Eine Unfallversicherung kann für Mitglieder und ehrenamtliche Helfer des Vereins wichtig sein, um Verletzungen bei Vereinsveranstaltungen oder -aktivitäten abzudecken.
Sachversicherung: Diese Versicherung schützt das Vereinseigentum, wie Gebäude, Kunstwerke, Musikinstrumente oder Ausstellungsstücke, vor Schäden durch Feuer, Diebstahl, Vandalismus oder Naturkatastrophen.
Veranstaltungsversicherung: Wenn der Verein regelmäßig kulturelle Veranstaltungen organisiert, kann es sinnvoll sein, eine spezielle Versicherung für diese Veranstaltungen abzuschließen, um Risiken wie Wetterschäden oder Ausfallkosten abzudecken.
Die genauen Versicherungsbedürfnisse können je nach Art der kulturellen Aktivitäten und Veranstaltungen variieren. Es ist ratsam, sich mit einem Versicherungsberater oder -makler in Verbindung zu setzen, um maßgeschneiderte Versicherungslösungen für den Kulturverein zu finden und sicherzustellen, dass alle relevanten Risiken abgedeckt sind. Die Mitglieder der LAG Soziokultur Saar erhalten Rabatte bei Versicherungsleistungen durch den Rahmenvertrag des Bundesverbandes Soziokultur mit der Berufsgenossenschaft.
GEMA
Wird bei einer öffentlichen Veranstaltung Musik aufgeführt, vom Gerät abgespielt oder online verwendet, muss dies der GEMA gemeldet werden. Meist fallen für die Verwendung von Musik Kosten an, die je nach Art der Veranstaltung unterschiedlich hoch sind.
Mit dem GEMA-Tarifrechner könnt Ihr Euch bereits vor der Veranstaltung über die Höhe der Kosten informieren. Wichtig ist es, eine Veranstaltung bei der GEMA anzumelden, BEVOR sie stattfindet.
Wer Mitglied in der LAG Soziokultur Saar ist, kann bei der GEMA sparen: Ein Rahmenvertrag des Bundesverbands Soziokultur mit der GEMA ermöglicht Mitgliedern eine Ermäßigung von 20 Prozent auf die regulären Vergütungssätze.
Künstlersozialkasse
Damit freischaffende Künstler:innen und Publizist:innen über die gesetzliche Sozialversicherung abgesichert sind, müssen Unternehmen, Vereine und Kultureinrichtungen eine Abgabe an die Künstlersozialkasse zahlen.
Diese Abgabe fällt an, wenn Ihr „nicht nur gelegentlich“ Honorare an selbständige Künstler oder Pulizistinnen zahlt. Als Auftraggeber ist man verpflichtet, die gezahlten Honorare selbständig jährlich bei der KSK zu melden.
Der Abgabesatz beträgt momentan 5,0% (2023) des jeweiligen Nettohonorars, die bereits im Finanzierungsplan Eures Projekts mit einkalkuliert werden sollten. Der erste Schritt ist eine Meldung bei der Künstlersozialkasse.
Veranstaltungsplanung
Auch bei der Organisation und Durchführung von Kulturveranstaltungen gibt es einige Dinge zu beachten. Am besten informiert Ihr Euch direkt bei der jeweiligen Kommune, welche Bestimmungen dort für öffentliche Veranstaltungen gelten und welche Fristen Ihr einhalten müsst. Eine Orientierung kann der Leitfaden für Veranstaltungen der Landeshauptstadt Saarbrücken bieten. Bei einer Veranstaltung solltet Ihr zudem die Checkliste für Barrierefreiheit beachten.
Der ImPuls Brandenburg e.V. hat das Handbuch „How-To Festival“ für die Organisation von Festivals veröffentlicht, das auch für Veranstaltende im Saarland einige interessante und wichtige Aspekte bereithält und online gelesen werden kann.
Der Ratgeber „Kultur – aber sicher!“ gibt Orientierung in Fragen der Betriebs- und Veranstaltungssicherheit und steht Mitgliedern des Verbands kostenfrei auf der Website des Bundesverbands zur Verfügung.
Bei Veranstaltungen, Konzerten oder Festivals kann eine Aufsicht führende Person notwendig sein, um die Besucher zu leiten, Sicherheitsvorschriften durchzusetzen und im Notfall angemessen zu reagieren. Der Bundesverband Soziokultur bietet regelmäßig Seminare an, die „Aufsicht führende Personen“ ausbilden.
Vorlagen
Die Webseite Foerdermittel-Wissenswert.de stellt eine Checkliste für den Bewilligungsbescheid sowie Vorlagen für den Kosten- und Finanzierungsplan und die Beleglisten für den Verwendungsnachweis zum Download zur Verfügung.
Literatur & Netztipps
Der Bundesverband Soziokultur stellt einen aktuellen Überblick an Literatur- und Netztipps zur Verfügung. Zusätzlich enthält die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift SOZIOkultur aktuelle Informationen zu Schwerpunktthemen, Projekten und neuen Veröffentlichungen in der Soziokultur. Ansonsten findet Ihr hier eine Auswahl an Lektüre über den Bereich Soziokultur, Vereinsgründung und Verbandsarbeit.
Soziokultur
„Neue Methoden und Formate der soziokulturellen Projektarbeit“, Forschungsprojekt vom Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V
„Jetzt in Zukunft – Zur Nachhaltigkeit in der Soziokultur“, Forschungsprojekt des Instituts für Kulturpolitik der Universität Hildesheim in Kooperation mit dem Bundesverband Soziokultur e.V.
„Soziokultur Ost – Soziokultur West“, Bernd Wagner
Verbands- und Vereinsarbeit
Der gemeinnützige Verein