Berlin, 20.03.2025
Forderungen des Bundesverbands Soziokultur an die neue Bundesregierung
Soziokultur erhalten und weiterentwickeln
Seit über 50 Jahren ist die Soziokultur ein wichtiger Teil des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens in Deutschland.
Soziokulturelle Einrichtungen und Projekte helfen Menschen, sich auszutauschen, mitzumachen und gemeinsam Kultur zu erleben.
Sie sind Orte für Gespräche, Teilhabe, Integration und Inklusion.
In kleinen Orten sind sie oft die einzigen Treffpunkte. In Städten bieten sie Räume für Kreativität und Gemeinschaft.
Viele junge Künstlerinnen und Künstler machen dort ihre ersten Erfahrungen mit Publikum.
Der Bundesverband Soziokultur hat folgende Forderungen an die neue Bundesregierung:
1. Soziokultur als wichtigen Teil der Demokratie anerkennen
Soziokulturelle Einrichtungen bringen Menschen zusammen und machen Mitbestimmung möglich.
Sie helfen, Demokratie zu leben und fördern den Zusammenhalt in der Gesellschaft.
Kultur bedeutet dort: alle machen mit.
2. Soziokulturelle Arbeit gut und dauerhaft finanzieren
Diese Einrichtungen sind wichtig – auf dem Land und in der Stadt.
Sie helfen den Menschen im Alltag.
Die Kommunen unterstützen sie oft mit Geld, aber das reicht nicht immer.
Der Bund soll den Kommunen helfen, damit sie die Einrichtungen besser fördern können.
3. Gerechte Bezahlung im Kulturbereich ermöglichen
Förderprogramme vom Bund müssen so gestaltet sein, dass Künstlerinnen, Künstler und andere Mitarbeitende gut bezahlt werden.
Das bedeutet: faire Honorare und soziale Absicherung.
Auch die Künstlersozialkasse muss gestärkt werden.
Wichtig ist, dass alle Betroffenen bei der Planung der Förderprogramme mitreden dürfen.
4. Soziokultur umweltfreundlich machen
Soziokulturelle Einrichtungen wollen klimafreundlich arbeiten.
Dafür brauchen sie Geld für Sanierungen, moderne Technik und umweltfreundliche Veranstaltungen.
Die Förderprogramme sollen ökologische und soziale Ziele unterstützen.
5. Die Arbeit des Bundesverbands Soziokultur absichern
Der Bundesverband hilft den soziokulturellen Einrichtungen mit Beratung und Vernetzung.
Damit er diese Arbeit weiter gut machen kann, braucht er jedes Jahr verlässliche Unterstützung vom Staat.
Nur so ist eine langfristige Planung möglich.
6. Kulturelle Bildung und Jugendarbeit stärken
Programme für kulturelle Bildung sollen weitergeführt und ausgebaut werden.
Auch Vereine, freie Träger und Selbstständige sollen dabei mitmachen können.
So bekommen alle Kinder und Jugendlichen Zugang zu Kunst und Kultur.
7. Ein neues Förderkonzept für die freie Kulturszene entwickeln
Es braucht einen großen Plan für die Förderung von Kultur – nicht nur nach Kunst-Sparten, sondern nach Aufgaben:
z. B. Bildung, Förderung von Einrichtungen, Weiterbildung, neue Zukunftsideen.
Wichtige Förderfonds wie der Fonds Soziokultur müssen langfristig finanziert werden.
8. Geld für Umbauten und Modernisierung bereitstellen
Viele Einrichtungen brauchen Investitionen – zum Beispiel für:
- Barrierefreiheit
- Denkmalschutz
- Sanierung
- neue Technik
- mehr Klimaschutz
Der Bund soll dafür spezielle Förderprogramme anbieten.
9. Politisches Engagement von Vereinen rechtlich absichern
Viele gemeinnützige Organisationen setzen sich für die Demokratie ein.
Sie sollen sich auch öffentlich politisch äußern dürfen – ohne rechtliche Probleme.
Deshalb muss das Gemeinnützigkeitsrecht geändert werden.
Der Staat soll diese Organisationen weiter fördern.
10. Weniger Bürokratie bei der Förderung
Die Regeln für Fördergeld vom Staat sind oft kompliziert.
Das schreckt vor allem Ehrenamtliche ab.
Deshalb müssen die Regeln einfacher und verständlicher werden.